Optische Täuschung: Die Wunderscheibe
Mit Hilfe dieser einfachen Bastelarbeit kann den Kindern gezeigt werden, wie Standbilder animiert, also scheinbar bewegt werden können. So erhalten sie einen Einblick in die Entstehung eines Trickfilms.
Alter: ab 3 Jahren
Sozialform: Klein- bis Gesamtgruppe
Ressourcen:
- Zwei kleine Notizzettel
- Einen Holzspieß oder einen dünnen Holzstab
- Bastelmaterialien: Bleistift, Filzstifte, Klebstoff
Kompetenzen:
- Medienkompetenz: Lernen über Medien, Erkennen von Medien als etwas von Menschen Gemachtes
- Sensumotorisch-Psychomotorische Kompetenz: Feinmotorik, Visumotorische Koordination
- Kreative Kompetenz
Einführung
Ideen sammeln: Es sollte ein Bild gewählt werden, welches aus 2 Teilen/ Gegenständen/ Ojekten besteht:
- Vogel im Vogelkäfig: ein großer Vogelkäfig, auf der anderen Seite ein Vogel.
- Schiff im Meer: Auf einer Seite die Wellen/ Meer, auf der anderen Seite das Schiff.
- Eule auf Baum: Eine Seite zeigt den Baum mit Ast, auf der anderen Seite die Eule die auf höhe des Astes gemalt wird.
Kreatives Gestalten:
Auf die Zettel nach Belieben - zuerst mit Bleistift vormalen, dann mit Filzstift nachzeichnen und anmalen. Beide Zettel der Länge nach in der Mitte falten und wieder öffenen. Die entstandene Kante gibt die Position des Holzspießes an. Rückseiten der Notizzettels inkl. Holzspiess zusammenkleben.
Fertig
Sobald der Klebstoff getrocknet ist, ist die "Wunderscheibe" einsatzbereit. Durch schnelles Drehen des Holzspießes zwischen den Handflächen, wird der Vogel scheinbar in den Käfig "gezaubert".
Durchführung
Lassen Sie die Kinder beschreiben, was sie sehen:
- Befindet sich der Vogel wirklich im Käfig?
- Wodurch kommt die scheinbare Bewegung des Vogels in den Käfig zustande (durch Blättern, Drehen etc.)?
Bezug zum Film: Besprechen Sie mit den Kindern, dass auch Kinofilme aus einzelnen Bildern bestehen. Sie werden so schnell abgespielt, dass unser Auge sie als bewegt wahrnimmt.
Arbeitsmaterial
Sachinformationen
1825 wurde das Thaumatrop ("die Wunderscheibe") entwickelt - ein Gerät, das mittels optischer Täuschung erstmals ermöglichte, Standbilder als bewegt wahrzunehmen. Die Animationstechnik war somit geboren.
Es handelt sich hier um eine optische Täuschung, die auf der sogenannten "Nachbildwirkung" beruht. Ein Bild, das wir sehen, wirkt für sehr kurze Zeit auf unserer Netzhaut nach. Das kann man ganz leicht ausprobieren, indem man einen Gegenstand betrachtet und dann schnell die Augen schließt; für einen Moment sieht man diesen Gegenstand noch vor sich. Sehen wir zwei Bilder in rascher Abfolge, verschmelzen sie daher scheinbar zu einem.
Der sogenannte "Stroboskopeffekt" sowie die "Nachbildwirkung" sind dafür verantwortlich, dass wir einen Film im Kino als flüssigen Ablauf erleben - obwohl es sich beim klassischen Kinofilm um mindestens 24 Standbilder in der Sekunde handelt!
Weiterführende Ideen
Regen Sie die Kinder an noch weitere Motive für die Wunderscheibe zu finden und zu basteln - etwa eine Biene und eine Blüte, ein Drache und Feuer, das dieser spuckt etc.
Alternative Bastelform: mit Seilen - siehe
MeKi Praxisideen:
Links/Apps
Weitere Informationen zum Thema Thaumatrop finden sie hier.
MeKi-Artikel:
Verarbeitung von Medienerlebnissen
Kinder und Nachrichten
Medienanreize - warum Kinder Medien nutzen
Merkmale kindgerechter Medien