Das passende Medium für jedes Alter

Nicht alle Medien sind für jedes Alter passend. Kinder richten ihre Aufmerksamkeit den Medien zu, welche ihrem Entwicklungsstand am meisten entsprechen. Hier erfahren Sie, wie Sie den Medienalltag entwicklungsorientiert gestalten können.

Kinder sind von Geburt an von Medien umgeben. Die Familie, das soziale Umfeld und Gleichaltrige spielen dabei zentrale Rollen welche Medien und Inhalte konsumiert werden. "Im Kontext der kognitiven und sozial-moralischen Entwicklung, der generellen Weltaneignung und der alterstypischen Formen der Medienaneignung hat jedes Altersstadium seine zentralen Medien, Zugänge und Präferenzen und seine spezifischen Möglichkeiten, die Medien eigenständig in Gebrauch zu nehmen und aktiv mit ihnen umzugehen." (Theunert 2007, S. 102).

Jede Entwicklungsstufe und jedes Alter hat demnach eigene Leitmedien für Kinder. Diese Tabelle gibt einen Überblick welche Medien in welchem Alter und zu welchem Zweck genutzt werden können:

Theunert (2007, S. 102ff.) unterscheidet hierbei zwischen

  • "Erwartungen auf die Medien richten" (in der Tabelle: Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Wünsche/ Vorlieben)
    Bereits ab der Geburt, nehmen Kinder Medien(inhalte) als Reizquelle wahr und richten ihre Aufmerksamkeit darauf. Ab dem 3./4. Lebensjahr entstehen die Wünsche und Vorlieben der Kinder nach bestimmten Medien und Inhalten, das Fernsehen wird zum Leitmedium.  Je mehr sich das Kind über verschiedene Zugänge mit den selben Medienfiguren auseinandersetzt (z.B. Kuscheltier, Hörkasette, Computerspiel, Fernsehsendung von Spongebob Schwammkopf), desto mehr wird es vom Kind wahrgenommen und in den Mittelpunkt gerückt. 
  • "Medien eigenständig in Gebrauch nehmen" (in der Tabelle: eingeschränkter + eigenständiger Umgang)
    Ab einem gewissen Zeitpunkt wollen Kinder die Inhalte und Tätigkeiten mit Medien selbst bestimmen. Zuerst wird dies mit Hilfe von Begleitpersonen passieren, nach und nach übernehmen dies Kinder jedoch selbstständig. So können Kinder bereits ab 3 Jahren eigenständig Fotos machen oder Bilderbücher betrachten. 
  • "Produktiv mit Medien arbeiten" (in der Tabelle: Aktives Arbeiten mit Medien).
    Ein bedeutsamer Schritt, aus Sicht der Medienpädagogik, ist der Zeitpunkt ab dem Kinder aktiv mit Medien arbeiten können. Das bedeutet Medien als Ausdrucksmittel zum kreativen Gestalten nutzen zu können. Medien, die leicht zu durchschauen sind, wie Foto- und Hörmedien, können für Projekte im Kindergarten sehr gut genutzt werden. Die Kombination von Bild und Ton ist auch schon früh möglich. Komplexere Medienprojekte mit PC oder Video sind mit Begleitung im letzten Kindergartenjahr umsetzbar. Eigenständiges Arbeiten mit Internet, Smartphone und elektronischen Spielgeräten ist erst ab der zweiten Hälfte des Volksschulalters möglich.

Literatur

Theunert, Helga; Demmler, Kathtrin (2007): Medien entdecken und erproben. Null- bis Sechsjährige in der Medienpädagogik. In: Theunert, Helga (Hg.) (2007): Medienkinder von Geburt an. Medienaneignung in den ersten sechs Lebensjahren. Kopaed Verlag. S, 91- 118

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