Ich sehe was, was du nicht siehst!
Das bekannte Kinderspiel neu inszeniert - Mit der Digitalkamera machen sich die Kinder auf die Suche nach verschiedenen Gegenständen, Begriffen und Perspektiven.
Alter: ab 4 Jahren
Sozialform: Zweierteams
Ressourcen:
- Digitalkamera/Tablet
Kompetenzen:
- Kognitive Kompetenz: Bedienen von Medien: Umgang mit der Digitalkamera bzw. dem Tablet üben, Merkfähigkeit und Konzentration
- Sensumotorische Kompetenz: visuelle Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, bewusstes Sehen, Erkennen, dass es verschiedene Perspektiven und Betrachtungsweisen gibt
- Emotionale Kompetenz: Erleben, dass Medien Spaß machen
- Sprachlich- kommunikative Kompetenz: Wortschatz erweitern
- Soziale Kompetenz: Teamfähigkeit und Kooperation
Einführung
Machen Sie die Kinder mit den wichtigsten Funktionen der Digitalkamera bzw. dem Tablet vertraut, wenn der Umgang mit diesem Medium noch nicht bekannt ist: Auslöser, Zoom, Bild anzeigen, Bild löschen.
Durchführung
Ein Kind sucht sich einen Gegenstand im Kindergarten aus und fotografiert diesen. Es zeigt einem zweiten Kind, das Bild am Display der Kamera und sagt: "Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist ein/eine … (Bezeichnung des fotografierten Gegenstandes)." Dieses Kind schaut sich das Foto für einige Sekunden genau an, schaltet die Kamera ab und macht sich auf die Suche nach dem abgebildeten Gegenstand.
Hat es das Objekt gefunden, ruft es: „Ich sehe was, was du auch siehst und das ist der/die/das …“ Der Gegenstand wird mit dem Foto verglichen. Liegt das Kind richtig, werden Rollen getauscht. Liegt es falsch bzw. kann es den gesuchten Gegenstand nicht finden, darf der/die FotografIn Tipps als Hilfestellung geben – zB der Gegenstand befindet sich in der Bauecke/ in einem Regal/ in der Nähe der Bücher etc.
Variation I:
Hat das Kind den gesuchten Gegenstand gefunden, muss es diesen ebenfalls fotografieren und das Bild mit den Worten "Ich sehe was, was du auch siehst und das ist der/die/das ..." herzeigen. So können die Kinder erkennen, dass ein Objekt aus verschiedenen Blickwinkeln abgebildet werden kann und daher eventuell anders als am ersten Foto aussieht, aber trotzdem ein und derselbe Gegenstand bleibt.
Variation II:
Das erste Kind sucht sich einen Gegenstand aus und fotografiert diesen. Es zeigt das Bild aber nicht seiner/seinem MitspielerIn, sondern versucht den Gegenstand mit den Worten "Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist ... (mehrere Adjektive wie groß, rund, blau, glatt etc.)" zu beschreiben. Das zweite Kind macht sich dann mit der Kamera auf die Suche nach Dingen, die der Beschreibung ähneln und fotografiert diese. Hier ist es ratsam eine Beschränkung auf maximal fünf Fotos festzulegen. Zum Schluss zeigt das Kind die Fotos mit den Worten: "Ich sehe was, was du auch siehst und das ist der/die/das (...)". Gemeinsam vergleichen die beiden Kinder die Bilder mit dem ersten Foto.
Arbeitsmaterialien
Kinder fotografieren:
Weiterführende Ideen
Im Nachhinein können die Fotos aller Kinder auf einem großen Bildschirm gemeinsam betrachtet und besprochen werden:
- Welchen Gegenstand siehst du auf dem Foto?
- Wie sieht der Gegenstand aus? Versuche ihn zu beschreiben!
- Findest du Fotos, auf denen derselbe Gegenstand abgebildet ist?
- Warum, glaubst du, kann derselbe Gegenstand auf jedem Foto etwas anders aussehen? Versuche zu beschreiben, was anders ist!
Die Kinder erleben dabei, dass jeder Mensch andere Dinge um sich herum entdeckt und bewusst wahrnimmt. Sie lernen, dass alle dreidimensionalen Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und fotografiert werden können. Auch wenn sie dann unterschiedlich aussehen, handelt es sich um ein und dasselbe Objekt.
MeKi Praxisidee:
Die Praxis-Idee Natur-Detektive im Einsatz könnte auch interessant sein. Dafür wird ein digitales Mikroskop benötigt.