Medienpädagogische Kompetenz

Was Sie als PädagogIn wissen bzw. welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen, um Kinder in ihrer Medienkompetenz fördern zu können.

Unvoreingenommenheit

Für eine erfolgreiche Medienerziehung ist eine vorurteilsfreie Haltung gegenüber Medien aller Art Voraussetzung. Nur so können die Chancen, die der Umgang mit Medien bietet, auch genutzt werden. Gleichzeitig können Gefahren erkannt und richtig eingeschätzt sowie Strategien, um diesen entgegenzuwirken, entwickelt werden.

Die eigene Befangenheit können Sie durch das Betrachten und Reflektieren des eigenen Medienkonsums, der eigenen Vorlieben und Interessen abbauen. So wird Ihnen schnell klar werden, dass auch Sie Medien einfach ´mal zur Unterhaltung und Entspannung nutzen und das völlig in Ordnung ist.

Eine grundlegende Medienkompetenz seitens der pädagogischen Fachkraft ist Voraussetzung. Darüber hinaus spielt aber vor allem das Mitbringen einer medienpädagogischen Kompetenz eine Rolle. Das ist die Fähigkeit, andere (Kinder, Eltern) in der Entwicklung ihrer Medienkompetenz unterstützen zu können. Mindestens genauso wichtig ist es allerdings, mit Freude  und ohne falsche Vorurteile und Berührungsängste an die Nutzung und Gestaltung von und mit Medien heranzugehen. Dann steht einem unbeschwerten, anregenden Kindergartenalltag, in dem Medien sinnvoll eingebettet sind, nichts mehr im Wege.

Echtes Interesse zeigen

Seien Sie offen gegenüber der Medienwelt der Kinder! Kindliche Bedürfnisse und Neigungen müssen ernst genommen werden – auch im Zusammenhang mit Fernsehen, Computer und Co. Reden Sie mit den Kindern, fragen Sie nach und erfahren Sie so, was Kinder mit Medien machen, wie sie diese nutzen und welche Interessen sie haben.

Um einen besseren Einblick in die Medienwelt der Kinder zu bekommen, bietet es sich auch an, einzelne Sendungen, die bei den Kindern besonders beliebt sind, anzuschauen. Das kann im Rahmen eines "Medientages" auch gemeinsam mit den Kindern im Kindergarten passieren.

Eigene Medienkompetenz hinterfragen

Sie müssen kein/e ExpertIn sein, um Medienerziehung im Kindergarten stattfinden zu lassen. In erster Linie geht es darum, dass Sie einen natürlichen, wertfreien Zugang zu Medien und keine falsche Scheu vor diesen haben. Möchten Sie mit einem Medium arbeiten, ist es allerdings wichtig, dass Sie sich vorher mit diesem beschäftigen, wissen wie man es bedient und welche Möglichkeiten es gibt, diese sinnvoll in den Kindergartenalltag zu integrieren und kreativ einzusetzen. Sie sollten sich über die Chancen, die die Arbeit mit verschiedenen Medien bietet, sowie die Risiken, die durch ihre Nutzung entstehen können, bewusst sein, sie erkennen und richtig einschätzen können. Ein kritisch hinterfragender Umgang mit Medien sollte selbstverständlich sein.

Scheuen Sie sich nicht bei Unsicherheiten nachzufragen oder auch Eltern, die in diesem Bereich versiert sind, in die Medienarbeit im Kindergarten einzubinden. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Einrichtungen, die Fortbildungen und Workshops zu diesem Thema anbieten. Informationen dazu finden Sie immer wieder in unseren News auf der Startseite!

Bedeutung der Medienerziehung im Kindergarten anerkennen

Die Überzeugung, dass Medienerziehung einen wichtigen Platz in der Bildungsarbeit im Kindergarten einnimmt, ist Bedingung. Denn nur was Sie selbst als wesentlich erachten, werden Sie Kindern auch angemessen weitergeben können.

Zusammenarbeit mit den Eltern

Zu einer erfolgreichen medienpädagogischen Arbeit im Kindergarten gehört immer auch eine aktive Zusammenarbeit mit den Eltern. Schließlich ist die Familie ein wichtiger Bildungsort der Kinder. Durch das Einbeziehen der Eltern erhalten Sie einerseits Informationen über den Medienalltag der Kinder und können diesen in ihrer pädagogischen Arbeit aufgreifen, andererseits können Sie die Chance wahrnehmen, Eltern im Bereich Medienpädagogik zu informieren, weiterzubilden und so in ihrer erzieherischen Tätigkeit zu unterstützen.

Überlegungen zu einem sinnvollen Einsatz von Medien im Kindergarten anstellen

Den Kindern einfach einen Fotoapparat in die Hand zu drücken oder einen Computer in den Gruppenraum zu stellen, hat noch nichts mit Medienerziehung zu tun. Wichtig ist, der didaktische Plan, der dahintersteckt. Überlegen Sie sich immer, wie Sie Medien pädagogisch sinnvoll in den Kindergartenalltag integrieren und welches Bildungsziel Sie damit erreichen möchten. Nur so kann langfristiges Lernen mit und durch Medien stattfinden.

Zudem kann das Wissen über entwicklungspsychologische Voraussetzungen der Kinder es erleichtern, angemessene Situationen zu schaffen, die die Möglichkeit zu interessanten und spannenden Medienerlebnissen bieten.

Tipp: Werfen Sie doch einen Blick in die Medienpraxis, um Anregungen für die Medienarbeit im Kindergarten zu finden!

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BildDB