Praxis-Test: Tellimero und AnyBook Reader im Vergleich

Mit Audiosticker können Bilder, Bücher oder Gegenstände besprochen und interaktiv gemacht werden.

Seit einigen Jahren sind besprechbare Audiostifte in verschiedenen Formen für den privaten aber auch den Bildungsbereich zu finden. Der wahrscheinlich bekannteste Vorlesestift ist der TipToi - Stift von Ravensburger, der mit TipToi Büchern usw. verwendet werden kann. 

Es gibt jedoch auch weitere Audiostifte, die selbst besprochen werden können und damit einen interaktiven und kreativen Zugang zu Büchern und Spielen bieten. Wir haben uns zwei Stifte genauer angesehen: 

So funktioniert’s 

Die beiden Audiostifte funktionieren sehr ähnlich: Sie besitzen eine Sprachaufnahmefunktion und eine Wiedergabefunktion. Dadurch benötigt man für den normalen Einsatz keine weiteren technischen Geräte wie PC/Laptop. 

Die mitgelieferten runden Sticker können an einer beliebigen Stelle in einem Buch, auf einem Zettel, auf einem Spiel usw. platziert werden. Durch die integrierte Sprachaufnahmefunktion können diese “besprochen” werden. Der Audiostift speichert die Audioaufnahme ab, ordnet sie dem Code des Stickers zu und spielt die Audioaufnahme beim erneuten Scannen des Stickers ab. 

Technischer Vergleich zwischen Tellimero und AnyBook Reader

Beide besprechbaren Audiostifte sind für den Einsatz in Schule und Kindergarten sehr gut geeignet, besitzen die gleichen Funktionen und können dadurch genau gleich eingesetzt werden.

Es gibt jedoch technische Unterschiede, die den alltäglichen Einsatz erleichtern bzw. erschweren können. Die beiden Audiostifte unterscheiden sich bezüglich der verbauten Batterie. Der Tellimero wird mit einem wiederaufladbaren Akku geliefert, der AnyBook Reader benötigt jedoch Batterien. Die Größe der Stifte ist auch unterschiedlich, der AnyBook Reader wirkt im direkten Vergleich zum Tellimero etwas klobig und schwerer. Der Tellimero ist eher handlich und auch für kleinere Hände z.B. Krippe gut geeignet. 

Als sehr nützlich für die Praxis erwies sich der abgesicherte Aufnahmemodus beim Tellimero, wodurch eine zufällige Löschung durch Tastendrücken verhindert werden kann. Der AnyBook Reader hat diese Funktion nicht, um jedoch eine Aufnahme machen oder verändern zu können, muss in den Aufnahmemodus gewechselt werden (langes Drücken der Ein- und Ausschalttaste). Danach kann der Sticker jedoch einfach überspielt werden. 

Die Aufnahmefunktion ist beim Tellimero im Vergleich zum anderen Stift sehr intuitiv und einfach gestaltet. Im Test hat sich eine Aufnahme beim AnyBook Reader als Herausforderung entpuppt.

Bezüglich der Verwaltung der Audioaufnahmen am PC unterscheiden sich die beiden Geräte ebenso. Audiodateien können sehr einfach am Tellimero kopiert und gesichert werden und es ist keine vorherige Installation von Programmen notwendig. Der Tellimero kann die gängigen Audioformate wie z.B. MP3 lesen. Um am AnyBook Reader eine eigene Audiodatei speichern zu können, benötigt man zumindest das Programm “AnyBook Converter”. Das Programm “AnyBook Case” ist notwendig, um die Audiodateien zu sichern und wiederherzustellen. Die weiteren Funktionen des Programms waren leider sehr schlecht beschrieben bzw. die Registrierung hat gar nicht funktioniert. Leider ist es nicht möglich, die Audiodateien vom AnyBook Reader für andere Zwecke zu nutzen, da die Dateien automatisch in einem internen Format gespeichert werden. 

Die Stimmenverzerrer-Funktion am AnyBook Reader ist ein nettes Gimmick - inwieweit man dies in der Praxis oft einsetzt, ist jedoch fraglich. Der AnyBook Reader ist ursprünglich für die unterstützte Kommunikation erstellt worden. Dies wird auch auf der Webseite sichtbar. Dort finden sich sehr viele gute Tipps, Praxisideen und Material, wie besprechbare Audiostifte (auch auf den Tellimero umlegbar) eingesetzt werden können. Außerdem gibt es einige Materialien auch zu kaufen. 


Weiterführende Links

Tellimero: 

  • Ideen und Audiodaten für den Tellimero (Betzold) 
  • Tellimero für den Unterricht (Betzold)
  • Fragen zum Audiostift Tellimero (Betzold) 

 

AnyBook Reader:

Ideen
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