Bitkom-Studie: Kinder und Jugend in der digitalen Welt

Der Digitalverband Bitkom hat 926 Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren in Deutschland zu ihrem Internetverhalten befragt. Ergebnis: Das Internet wird immer früher und immer mobiler genutzt. Und "online sein" ist die Normalität.

Einige Ergebnisse im Überblick:

  • Die Smartphone- und Tabletnutzung ist im Vergleich zum Jahr 2014 deutlich gestiegen, besonders stark bei den Jüngsten. Bereits 64% der 6- bis 7-Jährigen nutzen das Tablet zumindest ab und zu und 38% dieser Altersgruppe das Smartphone.
  • Die Mehrheit der Kinder bekommt mit 10 Jahren ihr erstes eigenes Smartphone.
  • 51% der Kinder und Jugendlichen können sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen und bei 26% stellt das Smartphone zu Hause einen häufigen Streitgrund dar.
  • Ins Internet gehen die Kinder und Jugendlichen am liebsten mit mobilen Geräten, allen voran dem Smartphone.
  • Bereits 48% der 6- bis 7-Jährigen und 81% der 8- bis 9-Jährigen nutzen das Internet zumindest gelegentlich.
  • Die beliebtesten sozialen Netzwerke bzw. Messenger sind WhatsApp und YouTube. Diese werden auch schon von der Mehrheit der 10- bis 11-Jährigen genutzt. YouTube-Stars sind heute die neuen Idole vieler Kinder und Jugendlicher.
  • Die meisten Eltern begleiten den Internetkonsum ihrer Kinder und versuchen zu erklären, was im Internet erlaubt ist und was nicht.
  • 62% der Jugendlichen achten darauf, welche Informationen sie über sich selbst ins Internet stellen.
  • 29% der Kinder und Jugendlichen haben negative Erfahrungen im Internet gemacht.

<link https: www.bitkom.org presse presseinformation jung-digital-und-immer-online-fuer-die-generation-z-gilt-mobile-first.html _blank link-icon-ext den studienergebnissen auf>Zur Bitkom-Studie und den Ergebnissen im Detail

Was bedeutet das für die frühe Medienerziehung?

Die Kinder gehen immer früher ins Internet und nutzen dafür meist mobile Geräte wie Smartphone und Tablet.  "Online sein" ist immer und überall möglich und wird immer mehr zur Normalität. Die Kinder wachsen heute also in einer Umgebung auf, in der digitale und analoge Welt miteinander verschmolzen sind. An dieser Lebensrealität muss sich die Pädagogik orientieren, wenn das übergeordnete Ziel der mündige Mensch ist, der sich in der Welt selbstbestimmt zurechtfinden soll. Medienerziehung ist also wichtiger denn je und muss im Bildungsplan fest verankert sein.

Die Studie macht außerdem die Rolle der Eltern deutlich. Sie begleiten ihre Kinder bei der Internetnutzung und schaffen ein Bewusstsein für das richtige Verhalten im virtuellen Raum sowie für mögliche Risiken. Daher ist es eine wichtige Aufgabe der frühen Medienerziehung, allen Eltern die Rolle, die sie bei der Medienkompetenzförderung ihrer Kinder spielen, bewusst zu machen. Daneben muss versucht werden, Eltern bei der familiären Medienerziehung so gut wie möglich zu unterstützen. Das kann unter anderem durch das Geben von Informationen, Einbinden der Eltern in die medienpädagogische Arbeit des Kindergartens und Gespräche auf Augenhöhe passieren.

In der Bildungseinrichtung kann Kindern die Chance gegeben werden, Medien als vielfältige Werkzeuge zum Lernen, Spielen, Gestalten und Entdecken kennenzulernen. Durch den kreativen Umgang mit Medien und die Freude am gemeinsamen Tun erleben die Kinder aktiv, worauf sie achten müssen, welche Risiken es gibt und wie sie Medien sinnvoll in ihr Leben integrieren können.

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