Der große Lernroboter-Test – Teil 29: VinciBot

Der Wiener Bildungsserver hat verschiedene Lernroboter aus pädagogischer und technischer Perspektive getestet. Teil 29: VinciBot.

Der Lernroboter VinciBot

VinciBot ist ein Lernroboter in Form eines Quaders, der sich bei seinem ersten Anblick nicht gerade einschmeichelt, sondern durch seine vielen Funktionen überzeugen will. Zur direkten Steuerung gibt es lediglich drei programmierbare Kommandotasten (Quadrat, Kreis, Dreieck) auf der Oberseite, die restlichen Befehle nimmt er via (beigelegter) Fernbedienung oder über die App “MatataCode” (Windows, Android, iOS) entgegen.

Erste Inbetriebnahme

Der integrierte Akku des VinciBot hat laut Hersteller eine Ladezeit von zwei Stunden und eine Betriebszeit von vier Stunden. Aufgeladen wird er über ein mitgeliefertes USB-C-Kabel. Der Ladestand des Akkus wird beim Einschaltknopf auf der Rückseite über ein dreistufiges Farbschema (rot/niedrig, gelb/mittel, weiß/hoch) angegeben.

Bereits die erste Inbetriebnahme stellte uns vor einige Schwierigkeiten. Der VinciBot lässt sich nämlich nur dann auch mit der Fernbedienung steuern, wenn er zuerst über die eigene MatataCode-App auf das Standardprogramm zurückgesetzt wurde. Danach können über eine eigene “M-Taste” die drei voreingestellten Modi aktiviert werden (diese werden vorne auf der LED-Matrix angezeigt):

  • Fernbedienungsmodus
  • Linienfolgemodus
  • Zeichenmodus

Die größte Hürde für die Fernbedienung liegt damit in der Aktivierung dieser Funktion selbst - an Intuitivität büßt der Roboter dadurch leider massiv ein, auch das Handbuch ist bei Problemen in diese Richtung wenig hilfreich. Ideal wäre wohl ein eigener Knopf für die Aktivierung der Fernbedienungsfunktion am Gehäuse selbst gewesen.

Handhabung

Der VinciBot lässt sich über die Scratch-basierte Programmieroberfläche steuern, eine Direktsteuerung am Roboter selbst ist nicht grundsätzlich vorgesehen. Die drei Kommandoknöpfe auf der Oberseite müssen erst mit entsprechenden Programmen hinterlegt werden, ansonsten führen sie keine Befehle aus.

Pädagogisches Fazit

Die Altersempfehlung ab 8 Jahren ist nach unserer Ansicht etwas zu tief angesetzt. Zwar sind die voreingestellten Funktionen wie Fernbedienung und Linienfolgemodus bereits für Kinder in diesem Alter nutzbar, aber diese Anwendungen sind nicht selbsterklärend und bedürfen jedenfalls einer Begleitung. 

Da der Roboter über keine Programmiertasten am Gehäuse verfügt wie etwa der vom selben Hersteller stammende Tale-Bot Pro, dürfte es jüngeren Kindern schwerfallen, mit diesem Gerät ein erstes Verständnis für die Roboterprogrammierung zu entwickeln.

Seine beträchtlichen Stärken kann der VinciBot dann ausspielen, wenn auch die Sensoren und die Programmieroberfläche zum Einsatz kommen. Daher empfehlen wir ihn ab dem Alter von etwa 10 Jahren. Dank seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und seines neutralen, nicht zu kindlichen Aussehens kann er bis zur Sekundarstufe 2 eingesetzt werden.

Die ausführlichen Testergebnisse zum Tale-Bot Pro sind im Praxis-Bereich zu finden.

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