Wildpfad - Als Wildtier durch die Stadt

Diese Praxisidee basiert auf dem Material Tierprofi - Wildtiere, S. 10 "Wildpfad: Wo ist ein Schleichweg?", von Tierschutz macht Schule.

Diese Idee kann völlig analog oder mit der Hilfe digitaler Geräte durchgeführt werden. Überlegen Sie vorab welche Geräte und Hilfsmittel Ihnen zur Verfügung stehen und sie einsetzen möchten.

Sprechen Sie mit den Kindern über Wildtiere in der Stadt und machen Sie diese mittels verschiedener Angebote den Kindern vertraut - zB Igel, Fuchs, Dachs, Eichhörnchen, Eidechsen, Wildschweine, Kröten, Schmetterlinge, Käfer, Ameisen etc. Hier kann Ihnen auch das Material von Tierschutz macht Schule behilflich sein (entsprechend adaptiert, da sich dieses an SchülerInnen richtet): Tierprofi - Wildtiere

Sie können mit den Kindern auch einen Ausflug in die nähere Umgebung des Kindergartens machen und gemeinsam nach Wildtieren und deren Spuren Ausschau halten. Diese können fotografiert werden oder Sie halten diese schriftlich fest und die Kinder versuchen sie - zurück im Kindergarten - in Büchern wiederzufinden und zu zeichnen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung des Portals StadtWildTiere - auch als Android-App oder iOS-App verfügbar - und die Beobachtungen dort einzugeben. Diese Beobachtungsdaten werden von ExpertInnen überprüft und dienen wissenschaftlichen Projekten als Datengrundlage. So werden Sie und die Kinder selbst zu ForscherInnen und betreiben "Citizen Science".

Die Kinder entscheiden sich gemeinsam für ein Wildtier. Einzige Vorgabe: Es sollte sich am Boden fortbewegen (also nicht fliegen oder schwimmen). Für dieses Wildtier erkunden sie nun einen bestimmten Pfad durch die Umgebung des Kindergartens. Dieser soll vorab gemeinsam festgelegt werden. Nutzen Sie dafür einen Stadtplan/eine Land-/Wanderkarte und suchen sie gemeinsam:

• Wo liegt der Kindergarten?
• Wo soll unser Ziel liegen?
• Wie und wo verläuft der Pfad, den unser Wildtier zurücklegen soll?
• Was liegt an diesem Pfad - auffällige Gebäude, besondere Plätze, Spielplätze, breite Straßen etc.?

Zeichnen Sie diese Dinge gemeinsam auf dem Plan/der Karte ein bzw. markieren Sie diese und besprechen Sie den Pfad.

Haben Sie digitale Geräte, wie Computer oder Tablet, zur Verfügung, können Sie digitale Karten nutzen. Der Vorteil ist, dass man hier in die Karte hineinzoomen und sich Gebäude, Plätze, Straßen etc. entlang des Pfads genau ansehen kann und Orte markieren kann. Außerdem kann Start- und Ziel eingegeben und damit der Weg berechnet werden.

Mit Google Maps zB kann die 3D-Ansicht bis hin zum "Street View" genutzt werden (Internetverbindung notwendig). Möchte man eine digitale Karte im Kindergarten oder unterwegs am Tablet ohne Internetzugang nutzen, bieten sich Offline-Karten an. Hier empfehlen sich Apps wie  Maps.me (iOS) oder Osmand (Android) an.

Die Punkte des vorherigen Absatz "Analoge Variante" können auch in die digitale Karte eingetragen werden.

Nun können Sie sich gemeinsam als Wildtiere auf den Wildpfad begeben. Finden die Kinder den Pfad? Nun geht es darum genau zu schauen:

• Wo gibt es Versteckmöglichkeiten für das Wildtier?
• Wo lauern Gefahren?
• Wo gibt es Hindernisse, die das Wildtier nicht so einfach überwinden kann, und welche sind das?
• Wo findet das Wildtier Nahrung?
• etc.

Wenn Sie eine Digitalkamera oder das Tablet mit der Offline Karte zur Verfügung haben, lassen Sie die Kinder von diesen Stellen Fotos aufnehmen und in der Karte eintragen. Ansonsten halten Sie diese zumindest schriftlich fest, um später, zurück im Kindergarten, diese noch in Erinnerung zu haben.

Zurück im Kindergarten werden die Fotos gesichtet bzw. der Wildpfad besprochen. Die Kinder können Zeichnungen des Wildtieres und seines Pfades durch die Stadt, der aufgefundenen Hindernisse und Versteckmöglichkeiten etc. anlegen. Anhand der ausgedruckten Fotos (oder Zeichnungen) können die Kinder den Weg des Wildtieres nacherzählen und Geschichten erfinden, was das Wildtier dort alles erleben könnte. Außerdem kann gemeinsam überlegt werden, wie die Stadt umgestaltet werden könnte, damit das Wildtier weniger Gefahren ausgesetzt ist und zB mehr Nahrung findet. Wie würde die Stadt dann aussehen?