Stop-Motion - Der Legetrick-Film

Stop-Motion ist eine einfache Animationstechnik, die schon junge Kinder zum Erstellen krativer Filme und Erzählen kurzer Geschichten einsetzen können.

Alter: ab 3 Jahren

Sozialform: Kleingruppe

Ressourcen:

  • Digitalkamera + Computer+ Bildbearbeitungssoftware (zB Openshot)
  • ODER: Tablet + App Stop Motion Studio
  • Stativ
  • evtl. Beleuchtung (Scheinwerfer, Schreibtischlampen etc.)
  • Glatter Untergrund: Boden, Tisch, Platte, entsprechend bemaltes Plakat, Magnettafel etc.

Kompetenzen:

  • Ausdrucks- und Gestaltungskompetenz: Medien kreativ gestalten und Erstellen eigener Medienprodukte
  • Kognitive Kompetenz: Reden über Medien und kritisches Betrachten von Medien, Erkennen von Medien – insbesondere den Film - als etwas von Menschen Gemachtes
  • Orientierungskompetenz: Richtiger Umgang mit Medien
  • Soziale Kompetenz: Teamfähigkeit und Kommunikation

Vorbereitung

Methodische Überlegung

Ein Stop Motion Film kann als gemeinsames Projekt für die gesamte Gruppe geplant werden oder als einzelne kleine Projekte in Kleingruppen. Wenn alle gemeinsam einen Stop-Motion Film zu einer Geschichte/einem Buch gemeinsam erarbeiten, können die Kinder verschiedene Rollen im Prozess übernehmen. Einige Kinder überlegen die Geschichte mit, andere suchen und gestalten die Hintergründe und Figuren, andere sind mit für den Dreh und die Nachbearbeitung zuständig

Geschichte finden & Material gestalten 

Bevor mit der Erstellung des Stop Motion Films begonnen wird, sollte überlegt werden, welches Material verwendet und welche Geschichte erzählt werden soll. Bezüglich des Materials eignet sich fast alles, angefangen von Zeichnungen, über Bausteine bis hin zu gekauften Figuren. 

Das Thema des Stop Motion Films kann frei gewählt werden. Dies kann von einer Bilderbuchgeschichte bishin zur spielerischen Anordnung von Material alles sein (siehe Beispiele). Die unterschiedlichen Anordnungen können grob auf Papier aufgezeichnet werden (grobes Storyboard), damit man bei der nachfolgenden Filmproduktion noch die richtige Abfolge im Kopf hat.

Technische Vorbereitung

Bevor es an die Filmproduktion geht, müssen einige Fragen geklärt werden:

  • Wo wird gefilmt? Ist das Licht geeignet? 
  • Stativ
    Die Kamera/ das Tablet sollte während der Aufnahme auf einem Platz stehen bleiben und wenig bewegt werden. Dadurch ist die Fixierung mit einem Stativ oder einer Kennzeichnung wo es steht, zu empfehlen.
  • Perspektive:
    Welche Materialien werden verwendet und wie kann hier am besten fotografiert werden. Hier gibt es die Möglichkeit entweder frontal zu filmen (z.B. bei Lego/Duplo-Figuren) oder von oben (z.B. bei gezeichneten Figuren, Knöpfe)

Durchführung

Fotografieren

Das Material wird auf der Unterlage aufgelegt und schrittweise verschoben. Von jeder neuen Position werden ein oder mehrere Fotos gemacht. Wichtig ist, immer nur kleine Veränderungen vorzunehmen, damit die Bewegungen später möglichst flüssig erscheinen.

Wichtig ist, die Kinder in alle Schritte – von der Vorbereitung bis zur Präsentation – miteinzubeziehen und die Freude am gemeinsamen Tun in den Vordergrund zu stellen.

Erstellen des Stop Motion Films

  • Tablet: Erstellen des Trickfilms mit Hilfe einer App
    Beim erstellen eines Stop Motion Film mit dem Tablet gibt es mehrere Wege um zum Film zu gelangen. Je nach APP kann man direkt in dieser die Fotos aufnehmen, wodurch man direkt den Film sehen und auch bearbeiten kann. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit zuerst die Fotos (mit Tablet oder Kamera) zu machen und "nachträglich" in die APP einzufügen.
  • Kamera + PC: Erstellen des Trickfilms mit Hilfe der Bildbearbeitungssoftware
    Öffnen Sie die Bildbearbeitungssoftware, mit der Sie arbeiten möchten. Z.B.: Shotcut. Dieses kostenlose Programm ist dem Movie Maker sehr ähnlich, sodass man sich schnell zurechtfindet.

Nachbearbeitung, Musik & Ton 

Sind die Bilder für den Film vorerst fertig fotografiert und die Geschichte zu Ende, kann mit der Nachbearbeitung begonnen werden.  Eventuell können manche Bilder nicht verwendet werden (z.B. weil der Finger abgebildet ist) oder es sind zu wenige Bilder vorhanden. Das Löschen und/oder Hinzufügen von Bildern sollte der erste Schritt sein.

Ist der Filmverlauf in Ordnung, können noch zusätzliche Features und Einstellungen gemacht werden (z.B. wieviele Bilder pro Sekunde gezeigt werden sollen…). Braucht die Geschichte einen Titel? Wenn ja, inwiefern kann dieser den Film spannender machen? 

Sollte der Film eine Musik/Ton haben, um den Handlungsstrang besser befreifbar zu machen? Es kann mit verschiedenen Klängen und den Wirkungen experimentiert werden. Wie macht man einen Film gruseliger - wie fröhlicher?  Es ist auch möglich, die einzelnen Charaktere/Objekte sprechen zu lassen.

Präsentation und Reflexion

Nach der Fertigstellung der Stop Motion Filme, können diese präsentiert werden. Möglich ist es zum Beispiel, die Filme gemeinsam in der Gruppe anzuschauen oder dem gesamten Haus zu präsentieren (mehr Ideen dazu in der Praxisidee "Kino im Kindergarten"). Geben Sie den Kindern die Möglichkeit, selbst etwas zu ihrem Film sagen zu können, wenn sie dies möchten. 

Elternabend 

Die kreativen Resultate können auch am Elternabend vorgeführt werden. Alternativ können die Links zu den Videos verschickt werden, oder als QR Codes an die Eltern weitergegeben werden. 

Nehmen Sie den Film als Anlass für ein gemeinsames Gespräch, in dem diese und ähnliche Fragen erörtert werden und die Kinder das Gelernte reflektieren und festigen:

  • Wie hat euch der Film gefallen?
  • Wer hat den Film gemacht?
  • Was hat beim Machen des Films besonders Spaß gemacht?
  • Können sich die Materilien tatsächlich von selbst bewegen?
  • Warum sehen wir sie sich im Film bewegen?
  • Wie haben wir das gemacht?

Ideen für Legetrick-Filme

"Der Tanz der Knöpfe" - Lustige Figuren aus Knöpfen

"Wir bauen eine Stadt" - Animierte geometrische Flächen aus Tonpapier

"Gesichtertanz" - Animierte Gesichter aus Tonpapier

Sachinformationen

Sachinformationen

Jeder Film besteht aus einzelnen Bildern. Wenn man diese jedoch schnell genug abspielt, merkt man dies nicht (ca. ab 20 Bilder pro Sekunde). Genau das wird bei der Erstellung eines Stop-Motion-Films für die Schüler:innen sichtbar. Bei einem Stop-Motion Film werden einzelne Bilder aufgenommen und aneinandergereiht. Durch die schnelle Aneinanderreihung der Bilder entsteht die Illusion einer Bewegung. Je mehr Bilder pro Sekunde vorhanden sind, desto eher entsteht der Eindruck einer flüssigen Bewegung.

Der Legetrick

Die Technik erlaubt es mit alltäglichen Materialien spannende Geschichten zu erzählen. Eine einfache und schon für die Jüngsten machbare Möglichkeit ist der Legetrick. Dabei werden Materialien wie Knöpfe, verschiedene Naturmaterialien oder aus Papier ausgeschnittene Formen auf einer ebenen Unterlage (zB die Tischplatte) aufgelegt, schrittweise verschoben und von jeder neuen Position ein oder mehrere Fotos gemacht.

Bei der Stop-Motion-Technik werden einzelne Fotos von unbewegten Motiven, die schrittweise geringfügig verändert werden, gemacht. Je geringfügiger die Veränderung und je mehr Bilder pro veränderter Szene gemacht werden, desto fließender erscheint die Bewegung beim Abspielen des Filmes.

Diese Art der Filmproduktion ist sehr einfach und kann daher auch problemlos mit Kindern im Kindergarten durchgeführt werden. Kurze Stop-Motion-Filme sind zudem nicht besonders zeitaufwendig in der Produktion und erlauben somit auch die Arbeit in der Kleingruppe.

Umsetzung von Stop-Motion Projekten ohne Tablet -Videoanleitung

Tipps zum Fotografieren

Tipps zum Fotografieren

Beim Fotografieren ist auf Folgendes zu achten:

  • Leuchten Sie die Szene gut aus, damit der Film später nicht zu dunkel erscheint.
  • Benutzen Sie ein Stativ und fotografieren Sie immer aus der gleichen Position, damit der Film nicht „ruckelt“.
  • Achten Sie auf den Bildausschnitt! Stellen Sie diesen - über den Zoom bzw. die Position des Stativs - so ein, dass nur der gewünschte Hintergrund zu sehen ist.
  • Nach jeder geringfügigen Veränderung der Szene werden ein oder mehrere Fotos geschossen.
  • Die Digitalkamera wird auf einem Stativ befestigt und der Bildausschnitt (über den Zoom und die Position des Stativs) so eingestellt, dass nur der gewünschte Hintergrund zu sehen ist (also die Platte, der Papierbogen etc.). Die Position der Kamera darf nun nicht mehr verändert werden, da der Film sonst "ruckelt".
Weiterführende Ideen

Weiterführende Ideen

Neben dem Legetrick, gibt es noch andere Varianten durch Stop-Motion kurze Clips zu erstellen:

  • mit Spielfiguren (zB Medienhelden der Kinder), Spielzeugautos etc., die sich auf einem selbst gestalteten Hintergrund bewegen
  • mit Figuren aus Knetmasse bzw. Ton: Hier lassen sich nicht nur Positionen verändern, sondern auch deren Form
  • Brickfilme sind Stop-Motion-Filme mit Legosteinen und -figuren
  • Zeichentrickfilme, die die Entstehung einer (gemeinschaftlichen) Zeichnung nachvollziehen lassen. Hier wird Linie für Linie gezeichnet und jeder Schritt abfotografiert.
  • Prozesse bzw. Entwicklungen darstellen: Hier wird in gewissen zeitlichen Abständen und immer aus der gleichen Position fotografiert, um so die Entwicklung eines Keimlings, den Bau eines Insektenhotels oder das Schmelzen des Schneemanns nachvollziehen zu können.

MeKi Praxisidee:

Optische Täuschung

Wir zaubern mit der Kamera

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