Medienerziehung ohne Geräte

Aufbau von Medienkompetenz durch Reden über Medien und Spiele zur Förderung der sprachlichen, mathematischen und sozialen Kompetenz

Auch das ist Medienerziehung!

Medien sind Träger von Information, die  der zwischenmenschlichen Kommunikation dienen. Nach dieser Definition zählen auch Mimik, Gestik und Sprache zu den Medien. Kinder im Vorschulalter müssen ihre Sprachkompetenz erst aufbauen und lernen Symbole, Zeichen und Körpersprache richtig zu interpretieren und einzusetzen. Diese Fähigkeiten sind wichtig, um sich untereinander verständigen zu können und sich in der Umwelt, aber auch in der Medienwelt, zurechtzufinden. Die Förderung dieser Fähigkeiten - zB Symbolverständnis, aktive Zuhör- und Sprachkompetenz, Empathie etc. - bedeuten immer auch einen Schritt Richtung Medienkompetenz zu tun. So kann gerade im Elementarbildungsbereich, wo der Grundstein für den Aufbau einer Medienkompetenz gelegt werden soll, Medienerziehung auch ohne aufwendige technische Ausstattung, ja selbst ganz ohne Geräte, stattfinden.

Vor allem das Reden über Medien, über deren Inhalte sowie damit in Zusammenhang stehende Erlebnisse und Emotionen spielt, neben dem tatsächlichen aktiven Umgang mit Medien, im Kindergarten eine große Rolle. So beginnen die Kinder das eigene Medienverhalten zu betrachten und Medieninhalte zu hinterfragen. Außerdem ermöglicht es ihnen Medienerlebnisse zu verarbeiten und sich von diesen emotional zu distanzieren.

Medienerziehung ohne Geräte bedeutet ...

... Kinder für Medieninhalte zu sensibilisieren, ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben, um diese entschlüsseln und verstehen zu können sowie sich in der Medienwelt orientieren zu können. Es geht um das Hinterfragen und Reflektieren von Medien und um die Verarbeitung von Medienerlebnissen. Dies kann durch gemeinsame Gespräche, gestalterische Auseinandersetzung wie Malen und Basteln, vor allem aber auch durch spielerische Angebote geschehen.

So macht es viel mehr Sinn über die Medienerfahrungen der Kinder zu sprechen oder Spiele zum Aufbau des logischen und analytischen Denkens durchzuführen, als einen Computer in den Gruppenraum zu stellen, ohne diesen in ein didaktisches Konzept einzubinden. Medienkompetenz bedeutet nämlich nicht einfach nur Geräte bedienen zu können. Vielmehr geht es darum, Funktionen und Absichten von Medien zu durchschauen, Medieninhalte zu hinterfragen sowie Medien sinnvoll und kreativ für eigene Zwecke einsetzen zu können.

Ideen für die Praxis:

Gespräche, Spiele und Übungen, durch die die Kinder

  • persönliche Medienerlebnisse und damit in Verbindung stehende Emotionen verarbeiten können.
  • für die Absichten, Funktion und Wirkung von Werbung sensibilisiert werden.

Tipp: Ideen für die medienpraktische Arbeit ohne Geräte finden Sie im Bereich Medienpraxis.


Webtipp:

  • Lehrerweb.wien: Programmieren mit WiBi
    Aufgabenblätter für das Sammeln erster Programmiererfahrungen - ganz ohne Roboter und PC
  • Biber der Informatik und Computer Science Unplugged
    bieten kostenlose Augfgabenhefte zum Download an, die Übungen, Spiele und Rätsel zum Aufbau von IT-Kompetenzen ganz ohne technische Ausstattung enthalten. Es geht um logisches Denken, kreative Problemlösung und das gemeinsame aktive Tun. Die Kinder sollen dabei einen Einblick in die Funktionsweise eines Computers erhalten - und das ohne tatsächlich mit dem Computer zu arbeiten.

Alle Aufgaben sind für SchülerInnen konzipiert. Entsprechend adaptiert können sie aber durchaus auch in die Medienarbeit im Elementarbildungsbereich einfließen oder aber Anstöße für eigene Ideen liefern.

Ideen
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