Das Tablet im Kindergarten

Tablets als Werkzeuge für kreatives Tun und spielerisches Lernen - Worauf beim Kauf und Einsatz der Geräte im Bildungsbereich zu achten ist und welche Vor- und Nachteile sie bieten

Vor- und Nachteile von Tablets

Der große Vorteil von Tablets liegt in der kinderleichten Bedienung mittels Touchscreen, die auch Kinder im Vorschulalter intuitiv erfassen. Das ermöglicht ihnen einen weitestgehend selbständigen Umgang mit einem Medium, das zudem eine Fülle an Anwendungen und unterschiedlichen Funktionen in sich vereint. Das Tablet ist ein kleiner Computer, mit dem man fotografieren, filmen und Geräusche aufnehmen kann. Gute Apps können das kindliche Lernen unterstützen. So kann ein Gerät Fotoapparat, Fotoalbum, Videokamera, Mikrofon, Buch, Malbuch, Fernseher, Kompass, Lupe, Spielgerät und vieles mehr in einem sein. Außerdem sind Tablets robust, platzsparend und können leicht transportiert werden.

Die Nachteile liegen in der kostenintensiven Anschaffung und nötigen Wartung der Tablets. Allerdings genügt es oftmals, ein, zwei Gerät anzuschaffen, da die Kinder dieses vorrangig in Gruppen nutzen. Da es zugleich Kamera, Tonaufnahmegerät und Computer mit Internetzugang ist, erspart man sich zusätzliche technische Ausstattung.

Der Einsatz von Tablets im Kindergarten ist nur dann sinnvoll, wenn ein pädagogisches Konzept dahintersteht. Auch hier gilt: Niemals sollen Medien Aktivitäten, die sinnliche Erfahrungen in der realen Welt ermöglichen, ersetzen! Vielmehr geht es um eine Unterstützung und Erweiterung der Sinne und Handlungsmöglichkeiten durch den Einsatz von Tablets.

Überlegungen vor dem Kauf eines Tablets

Wichtig ist, sich vor dem Kauf über die verschiedenen Geräte und nötigen Tools zu informieren. Es ist zu überlegen, wofür das Tablet verwendet werden soll und abhängig davon Entscheidungen zu treffen:

  • Wie viel Budget haben wir zur Verfügung?
  • Mit welchem Betriebssystem wollen wir arbeiten?
  • Wie groß soll der Bildschirm sein?
  • Wie groß der Speicherplatz?
  • Welche Funktionen sollen integriert sein?
  • Verfügt unsere Elementarbildungseinrichtung über ein W-LAN?
  • Soll nur über W-LAN ein Internetzugang aufgebaut werden oder werden eine SIM-Karte sowie ein Mobilfunkvertrag benötigt, um das Internet auch ortsunabhängig nutzen zu können?

Bei der Entscheidung für ein Betriebssystem - zB Android, iOS oder Windows - sollte auf die jeweils zur Verfügung stehenden Apps geachtet werden. Viele Apps funktionieren nur innerhalb einer dieser Betriebssysteme. 

Zudem kann über eine spezielle stoßfeste Hülle nachgedacht werden, die das Gerät vor Schmutz, Kratzern oder auch vor Schäden beim Fallenlassen schützt.

Die sinnvolle Einbindung von Tablets in den Kindergartenalltag

Die Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals liegt darin, sich zu überlegen, wie Tablets sinnvoll in den Kindergartenalltag integriert werden und das kindliche Erfahren, Erleben und Lernen bereichern können.

Im ersten Schritt geht es darum, das Lernziel zu formulieren. Erst im zweiten Schritt werden geeignete Apps ausgewählt, die durch multimediale Angebote verschiedene Sinne der Kinder ansprechen und neue Wege und Möglichkeiten eröffnen, sich mit einem Thema kreativ auseinanderzusetzen.

Tipp: Im Bereich Medienpraxis finden Sie auch Ideen für den sinnvolen Einsatz des Tablets - zB Wir gestalten ein Buch am Tablet oder Die Stimmen der Tiere. Außerdem stellen wir Ihnen ausgewählte Apps für die Bildungsarbeit im Kindergarten vor.

Gemeinsam Spielen und Lernen

Die Kinder sollten das Tablet zu zweit bzw. in Kleingruppen und unter Aufsicht der pädagogischen Fachkraft nutzen. So kann das Gerät eine zusätzliche Möglichkeit zum gemeinsamen Spielen, Lernen und Entdecken darstellen. Bei Fragen und Unsicherheiten können sich die Kinder direkt an einen Erwachsenen wenden. Interaktive Bilderbücher können genauso von der Pädagogin/dem Pädagogen vorgelesen werden, Aufgaben und Rätsel können auch in der Gruppe gelöst werden. Das gewährleistet den sozialen und sprachlichen Austausch der Kinder und ermöglicht das Voneinanderlernen.

Regeln und Sicherheit

Auch beim Umgang mit dem Tablet ist die Formulierung von Regeln wichtig. Wie viele Kinder das Gerät wann, wo und wie nutzen dürfen, muss geklärt werden. Wählen Sie Apps gezielt aus und achten Sie darauf, dass das Tablet stets gemeinschaftlich genutzt wird. Unterbrechen Sie die Internetverbindung, wenn sich die Kinder selbständig mit einer App beschäftigen, auch wenn einzelne Funktionen dann möglicherweise nicht mehr verwendet werden können. So wird verhindert, dass Werbung eingeblendet werden kann, die Kinder unbeabsichtigt auf problematischen Inhalt im WWW stoßen, selbständig Apps herunterladen oder In-App-Käufe tätigen.


Webtipps:

Zu den MeKi-Praxisideen

Zum MeKi-Artikel: Apps im Bildungsbereich

Auf Blickwechsel, dem Portal des Vereins für Medien- und Kulturpädagogik, können Sie die Fachartikel von Susanne Roboom Gibt´s dafür ne App? (erschienen in merz medien+erzeihung - zeitschrift für medienpädagogik) und Mobile Alleskönner? Tablets & Apps im Kindergarten nachlesen.

Links zum Thema sicherer Umgang mit mobilen Geräten und Apps:

www.ispa.at/broschueren/technischer-kinderschutz-im-internet

www.schau-hin.info/smartphone-tablet

www.klicksafe.de/apps

www.saferinternet.at/themen/handy-tablet

www.saferinternet.at/themen/digitale-spiele

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